Was gibt es Schöneres, als einen entspannten Tag im Garten zu verbringen? Gemütlich auf der Terrasse zu frühstücken, mit den Kindern auf der Wiese zu spielen und dann den lauen Abend bei einem Glas Wein unterm Sternenhimmel ausklingen zu lassen. Idylle pur! Bis plötzlich dieser hohe Summton im Ohr ertönt. Mücken und andere Insekten können uns den Spaß im Freien ganz schnell vermiesen.
Lavendel, Salbei, Minze, Basilikum und Rosmarin eignen sich aufgrund der ätherischen Ölen als Repellent gegen Mücken, Ameisen, Spinnen oder gar Wespen. Durch geschickten Einsatz ausgewählter Kräuter lassen sich gezielt Insekten von der Terrasse, aus der Wohnung beziehungsweise vom eigenen Körper fernhalten.
Juckende Moskitostiche, Blattlauspopulationen an den geliebten Rosen und Wespen, die sich genüsslich über unser Marmeladenbrot hermachen – die meisten Gartenfreunde können ein Lied davon singen. Wie aber gegen die kleinen Plagegeister vorgehen? Klar, du könntest jetzt die Chemiekeule rausholen. Doch diese ist nicht nur schädlich für unsere Gesundheit, sondern vertreibt auch nützliche Insekten wie Honigbienen, Marienkäfer und bunte Schmetterlinge.
Glücklicherweise kann uns die Natur helfen. Zahlreiche Pflanzen und Kräuter wie Lavendel, Basilikum und Rosmarin sind dafür bekannt, Insekten auf Abstand zu halten. Warum aber lassen sich einige Pflanzen als Insektenschutz einsetzen, während andere keinerlei Wirkung auf Mücken und Co. haben?
Das Geheimnis liegt in den ätherischen Ölen. Diese flüchtigen Stoffgemische, die meist in den Blättern gespeichert werden, verströmen einen starken Duft. Den Pflanzen dienen sie beispielsweise dazu, Bestäuber anzulocken oder Schädlinge fernzuhalten. Kräuter haben besonders hohe Anteile ätherischer Öle, weshalb ihr Duft auf viele Insekten abstoßend wirkt.
Du kannst dir also mit Kräutern ganz einfach deinen eigenen Insektenschutz pflanzen. Im Folgenden erfährst du, welche Kräuter gegen Wespen und Co. helfen, an welchen Standorten die Pflanzen besonders nützlich sind, und wie du dich unterwegs vor Plagegeistern schützen kannst.
Fliegen, Ameisen, Blattläuse und Co. – gegen jedes Tierchen ist ein Kraut gewachsen
Insekten und andere Krabbeltiere sind ein wichtiger Bestandteil eines jeden Gartens. Als Nützlinge bestäuben sie Blüten, dienen als Nahrung für Vögel und helfen beim Zersetzen abgestorbener Pflanzenteile. Gleichzeitig gibt es da einige geflügelte und vielbeinige Zeitgenossen, die uns das Leben schwer machen. Wer gegen Schädlinge auf sanfte und biologisch verträgliche Weise vorgehen möchte, für den sind Kräuter eine ausgezeichnete Wahl.
Inhalt
Welches Kraut hilft gegen welches Insekt?
Mücken ade
Besonders in den Abendstunden im Sommer werden die Mini-Vampire zur Qual. Wer sich nicht mit chemischen Moskitomitteln eincremen möchte, kann auf Kräuter zurückgreifen. Den Geruch der ätherischen Öle vieler Pflanzen mögen die Blutsauger nämlich gar nicht. Zudem überdeckt der Duft unseren Eigengeruch. Effektiv gegen Mücken wirken Kräuter wie Basilikum, Salbei, Rosmarin, Zitronenverbene, Lavendel und Minze. Auch die zitronig riechende Pelargonie, Tomaten und Wermut vertreiben die Plagegeister. Wie du dein eigenes Repellent herstellen kannst, erfährst du am Ende dieses Artikels ebenfalls.
Fliegen abschrecken
Stubenfliegen stechen zwar nicht wie Mücken, doch sie können uns ganz schön auf die Nerven gehen, wenn sie ständig unseren Kopf umkreisen oder unbedingt ein Stück vom Abendessen abhaben wollen. Doch beim Duft von Kapuzinerkresse suchen diese lästigen Insekten schnell das Weite. Darüber hinaus sind verschiedene Minzesorten wie Katzenminze, Pfefferminze und Polei-Minze mit ihrem aromatischen Geruch sehr effektiv. Andere hilfreiche Kräuter sind Lavendel, Geranien, Tagetes, Ringelblumen und Rainfarn.
Keine Chance den Bremsen
Ebenfalls zur Unterordnung der Fliegen gehören die Bremsen. Diese machen sich allerdings durch äußerst schmerzhafte Stiche bemerkbar. Die bei den Stubenfliegen erwähnten Pflanzen helfen in der Regel auch gegen Bremsen. Besonders der Duft von Rosengeranien wirkt sehr abstoßend.
Kräuter gegen Wespen
Wer kennt es nicht? Ihr habt den Frühstückstisch auf dem Balkon schön angerichtet und du willst gerade in dein Käsebrötchen beißen, da kommt schon die erste Wespe angeflogen. Das leckere Mahl spricht sich schnell weiter und bald schwirren drei, vier oder fünf dieser hungrigen Insekten um euch herum. Glücklicherweise helfen diverse Kräuter gegen Wespen, unter anderem Lavendel, Palergonien, Zitronenmelisse, Basilikum, Rosmarin und Thymian. Die abschreckende Wirkung funktioniert allerdings nur, wenn der Kräuterduft nicht von leckerem Essensgeruch wie etwa vom gegrillten Steak überdeckt wird.
Bienen auf Distanz halten
Als Bestäuber gehören Bienen zu den wichtigsten Insekten im Ökosystem, weshalb die Pollensammler in den meisten Gärten sehr geschätzt werden. In einigen Fällen können Sie jedoch störend wirken, beispielsweise, wenn sie sich ins Haus verirren. Zudem stellen sie für Allergiker eine Gefahr dar. Bei Bienen beliebte Blütenpflanzen stellst du am besten etwas weiter weg vom Sitzplatz auf der Terrasse, falls dir die Insekten nicht geheuer sind. Was Bienen hingegen nicht mögen? Den Geruch von Basilikum und Zitronengras.
Ameisen vertreiben
Wusstest du, dass es geschätzt 10 Billionen Ameisen auf der Erde gibt? Davon leben sicher einige in deinem Garten. Die Krabbeltiere sind zwar nützlich, denn sie lockern den Boden und spielen die Rolle der Gesundheitspolizei. Allerdings bereiten sie uns oft Kopfzerbrechen, beispielsweise, wenn sie ihren Bau mitten im Rasen errichten oder ungeliebte Blattläuse beschützen. Wie viele andere Insekten verabscheuen sie den Duft ätherischer Öle. Hierzu zählt besonders Lavendel und Minze.
Biologisch gegen Blattläuse vorgehen
Blattläuse tauchen bei wärmer werden Temperaturen wie aus dem Nichts auf und machen sich über unsere liebgewonnenen Pflanzen her. Was du dagegen tun kannst? Unterpflanze Rosenbüsche mit Salbei oder Lavendel, den Geruch mögen die Pflanzensauger gar nicht. Auch hilft es, zur Vorbeugung an vielen Stellen im Garten Petersilie, Minze, Bohnenkraut und Rosmarin zu pflanzen. Die Blattläuse sind schon da? Dann versuche sie mit einem Pflanzensud, beispielsweise aus Oregano-Blättern, zu bekämpfen.
Kräuter gegen Spinnen
Spinnen sind äußerst nützliche Insektenfresser. Doch viele Menschen überkommt das Grauen, wenn sie ein solches achtbeiniges Gliedertier in ihrer Wohnung entdecken. Abhilfe schaffen Kräuter gegen Spinnen im Haus. Kultiviere Basilikum und Rosmarin im Topf oder stelle ein paar Zweige Lavendel in die Vase.
Mit Kräutern Terrasse, Balkon und Wohnung insektenfrei halten
Wie du siehst, stehen dir viele Kräuter und andere Pflanzen zur Auswahl, um Insekten und Spinnen abzuschrecken. Doch reicht es aus, die Gewächse in den Garten zu setzen, um Ruhe vor Mücken und Co. zu haben? So einfach ist es in der Regel leider nicht. Wenn du jedoch einige Ratschläge beachtest, kannst du es den kleinen Plagegeistern sehr ungemütlich machen.
Du möchtest ungestört die Ruhe auf der Terrasse genießen? Dann empfiehlt es sich, entlang der Terrassenumrandung verschiedene Kräuter zu pflanzen. Der Duft der ätherischen Öle sollte dich möglichst direkt umgeben. Darum lohnt es sich, ein Töpfchen Basilikum oder Minze auf den Tisch zu platzieren. Da die Öle in den Blättern gespeichert sind, kannst du einige davon mit den Fingern zerreiben und auf deiner Haut verteilen.
Doppelte Power gegen Insekten: Was Mücken neben starken Gerüchen auch nicht mögen, ist Rauch. Stelle hierzu einfach eine feuerfeste, mit Sand gefüllte Schale auf den Tisch. Darauf zündest du ein Stück Räucherkohle an. Nun vermischst du getrocknete Kräuter wie Lavendel, Rosmarin, Salbei und Pfefferminze mit ein wenig Fichtenharz und gibst sie auf die glühende Kohle. Eine ähnlich wirksame Alternative sind Duftstäbchen, die du mit ätherischen Ölen versetzt.
Es gibt wohl nichts Nervtötenderes als eine Stechmücke im Schlafzimmer, die dir den Schlaf raubt. Um ungebetene Gäste draußen zu halten, kannst du Kräuter wie etwa Basilikum, Katzenminze oder Zitronenmelisse in Töpfen auf die Fensterbank stellen. Auch eine Duftlampe mit ätherischen Ölen ist hilfreich und hat zudem eine beruhigende Wirkung.
Insektenschutz aus Kräutern to go
Für unterwegs kannst du dir die Wirkung von Kräutern ebenfalls zunutze machen. Wer sich beim Ausflug an den See nicht dick mit chemischen Mückensprays eincremen möchte, der findet im Handel zahlreiche Repellents auf pflanzlicher Basis. Noch besser ist es, das Insektenschutzmittel aus Kräutern selber herzustellen.
Option 1: Repellent aus frischen oder getrockneten Kräutern
Zutaten:
- Kräuter wie Zitronengras, Minze und Lavendel (frisch oder getrocknet)
- Hamameliswasser
- Wasser
Gib 3 bis 4 EL der Kräuter in kochendes Wasser und lasse die Mischung zwei Minuten lang sieden. Nachdem der Sud abgekühlt ist, gibst du ihn in eine Sprühflasche und füllst diese mit einer halben Tasse Hamameliswasser auf.
Option 2: Insektenspray aus ätherischen Ölen
Zutaten:
- Wasser (abgekochtes Leitungswasser oder destilliert)
- Klarer Alkohol (mind. 40 %) aus der Apotheke
- Ätherische Öle (z. B. Lavendel, Pfefferminz, Teebaumöl, Eukalyptus oder Citronella)
Fülle 4 EL Alkohol in eine Sprühflasche. Nun gibst du 7 bis 10 Tropfen der ätherischen Öle hinzu und füllst die Mixtur mit dem Wasser auf 100 ml Gesamtvolumen auf. Fertig ist das hausgemachte Repellent. Dieses kannst du dir nun direkt auf die Haut sprühen. Einer insektenfreien Zeit in der Natur steht damit nichts mehr im Wege.