Welche Kräuter wachsen in der Küche?

Es lohnt sich, frische Kräuter in der Küche anzubauen, denn diese sind eine Bereicherung für jedes Essen. Versorge deine Küche das ganze Jahr über mit frischen Kräutern mithilfe von Sorten, die auf einer sonnigen Fensterbank oder unter speziellem Kräuterlicht gut gedeihen. Um beste Ergebnisse zu erzielen, solltest du jedes Kraut in einem eigenen Topf ziehen, so dass du die Pflege individuell anpassen und der Pflanze Raum zum Wachsen geben kannst.

Welcher Ort eignet sich am Besten, um Kräuter im Haus anzubauen?

Bei natürlichem Licht: Nach Süden ausgerichtete Fenster sind am hellsten und können mit den meisten Sonnenstunden während der kurzen, kühlen Wintertage aufwarten. Hier fühlen sich besonders Pflanzen wohl, die ursprünglich aus tropischen oder subtropischen Klimazonen stammen, wie z. B. Thymian, Lorbeer, Basilikum, Rosmarin und Oregano.

Nach Osten oder Westen gerichtete Fenster haben morgens und nachmittags etwa sechs Stunden lang helle Sonne, jedoch musst du davon ausgehen, dass Ostfenster kühler bleiben. Auf dieser Fensterbank sind Petersilie, Kerbel, Schnittlauch und Minze, die bei weniger starkem Licht gut wachsen und die kühleren Temperaturen bevorzugen, besonders gut aufgehoben.

Vollspektrum-Wachstumslichter sind dagegen ideal für alle Kräuter. Beginne damit, dass du die Pflanzen mit hellem Licht 12 bis 16 Stunden pro Tag bestrahlst, und passe die Beleuchtung nach Bedarf an.

Bewässerung: Wie man Kräuter in der Wohnung pflegt

Lockere, schnell drainierende Böden sind bei vielen Kräutern ein Muss, insbesondere bei jenen, die in der Mittelmeerregion heimisch sind. Ein feuchter Boden kann für diese Pflanzen, besonders bei kühlerer Umgebungstemperatur, tödlich sein. Pflanze Rosmarin, Thymian, Oregano und Lorbeer bestenfalls in einer Mischung aus halb Kaktuserde, halb normaler Blumenerde. Auch spezielle Kräutererde ist sehr empfehlenswert und erfüllt die Bedürfnisse deiner Küchenkräuter für die erste Wachstumszeit vollumfänglich.

Lasse die Erde vor dem Gießen etwas antrocknen. Andere Kräuter wie beispielsweise Petersilie wachsen gut in normaler Blumenerde. Halte die Erde leicht feucht, aber nicht aufgeweicht. Ein- bis zweimal im Monat solltest du die Kräuter mit einem flüssigen Kräuterdünger düngen. Achte hierbei, dass es sich um einen biologischen Dünger handelt.

Welche Kräuter kann ich in der Küche anbauen?

Kräuter, die mehrjährig wachsen, wie zum Beispiel Oregano, Schnittlauch, Rosmarin, Thymian, Minze und Lorbeer lassen sich am einfachsten aus jungen Pflanzen züchten, die in jedem Gartencenter erhältlich sind. Du kannst auch kleine, aus dem Garten ausgegrabene Pflanzen verwenden. Viele Kräuter lassen sich zudem aus Stecklingen heranziehen. Basilikum und Minze kannst du einfach in ein Glas Wasser stellen und sie bewurzeln leicht schnell. Einige Kräuter, wie zum Beispiel Koriander und Kerbel, gedeihen am besten, wenn sie direkt aus Samen gezogen und das ganze Jahr über neu gesät werden.

Achtung: Bevor du Pflanzen kaufst (oder aus dem Garten umziehst), solltest du sie auf Schädlinge prüfen. Blattläuse, Spinnmilben und Schildläuse sind bei vielen Kräutern weit verbreitet. Worauf ist zu achten? Blattläuse und Schildläuse bilden klebrige Ausscheidungen um die Pflanze herum. Spinnmilben spinnen filigrane Netze auf und zwischen den Pflanzenteilen. Wenn du diese Schädlinge findest, kannst du sie vorübergehend mit lauwarmem, seifigem Wasser abwaschen, doch am besten startest du von Anfang an mit einer schädlingsfreien Pflanze.

Übrigens ist es nicht ratsam, Basilikum und Co. im Supermarkt zu kaufen, denn diese Produkte werden von den Gärtnereien so gezüchtet, dass sie zum Verkaufszeitpunkt perfekt aussehen und quasi als Wegwerfprodukt produziert werden. Diese Pflanzen sind nicht nachhaltig und oftmals noch nicht mal in der Lage, einen mehrjährigen Pflanzenwuchs zu bilden.

Für den Anbau in der Küche geeignete Kräutersorten

Basilikum

Basilikum ist ein wichtiges Kraut für Küchen auf der ganzen Welt, zudem ein beliebter Tomatenpartner und lässt sich leicht im Haus anbauen. Verwende die Blätter in Salaten, Sandwiches und Saucen. Mache daraus dein eigenes Pesto. Du kannst Samen aussäen oder kleine Pflanzen kaufen, wichtig ist nur, dass du reichhaltige, organische Blumenerde für den Anbau verwendest. Basilikum liebt Wärme und helles Licht, also stelle ihn bestenfalls an ein Fenster nach Süden oder Westen.

Alternativ verwendest du einfach eine Wachstumslampe. Vermeide kühle, zugige Stellen, vor allem im Winter. Basilikum ist jedoch keine langlebige Pflanze. Du musst damit rechnen, dass die Pflanze mehrere Wochen lang gedeiht, bis die Stängel anfangen, zu verholzen. Um eine gleichmäßige Versorgung zu gewährleisten, pflanze alle paar Wochen eine neue Samencharge ein.

Lorbeer

Die dicken, schmackhaften Blätter dieses mediterranen Strauches sind wichtige Zutaten für Suppen und Eintöpfe. Pflücke je nach Bedarf einzelne Blätter oder ernte einige wenige von den größeren Pflanzen und trocknen sie zur weiteren Lagerung. Die ältesten Blätter haben den stärksten Geschmack. Verwende schnell trocknende Erde und stelle den Topf in ein helles Ost- oder Westfenster. Eine gute Luftzirkulation hilft Krankheiten vorzubeugen. Achte auf Schildläuse an Blättern und Stängeln. Halte Neemöl bereit, um Ausbrüche zu kontrollieren.

Kerbel

Kerbel ist eines der vier Kräuter, die zur Herstellung der traditionellen französischen Feinkräutermischung verwendet werden. Geschmacklich erinnert er an Anis-Petersilie-Geschmack. Er ist zudem ein wesentlicher Bestandteil der Sauce Béarnaise und passt gut zu Fisch, Kartoffeln, gedünsteten Karotten und Eiern. Hacke frische Blätter für Salate, verwende ihn in Weißweinessig für Dressings, oder füge das Kraut am Ende des Garvorgangs hinzu, um den intensiven Geschmack zu bewahren.

Pflanze Kerbelsamen in feuchte Blumenerde in tiefen Töpfen, um ihren Pfahlwurzeln Raum zum Wachsen zu geben. Bewahre die Pflanzen nach dem Keimen kühl auf (15 bis 17 Grad) und achte auf eine mäßige Sonneneinstrahlung. Alle paar Wochen umpflanzen, um genügend frische junge Blätter zur Verfügung zu haben.

Schnittlauch

Das geschmacklich an Zwiebeln erinnernde Kraut gibt Eiern, Suppen und Salaten eine milde Würze und wird auch als hübsche Garnierung verwendet. Nutze eine Schere, um einzelne Stiele abzuschneiden, oder verpasse der ganzen Pflanze einen „Mannschaftsschnitt“, um die welken Stiele sauber zu trimmen. Lasse mindestens 2 Drittel stehen, damit die Pflanzen wieder austreiben können. Am Besten startest du mit einer im Gartenfachhandel gekauften Pflanze und topfst sie in reichhaltige, organische Erde um. Schnittlauch wächst am besten bei hellem Licht, z. B. in einem nach Süden ausgerichteten Fenster.

Minze

Mit Dutzenden von geschmackvollen Sorten könnte man der Minze einen ganzen Garten widmen. Wähle zwischen Pfefferminze, Krauseminze, Aromen aus Schokolade, Orange, Apfel, Banane und mehr. Ernte die Blätter und Zweige für Tee und Mixgetränke, Salate und Desserts. Minzpflanzen wachsen in der Regel strauchartig und ihre nachlaufenden, duftenden Stängel machen sie zu attraktiven Zimmerpflanzen. Halte die Erde feucht und gewähre der Minze mäßiges bis starkes Licht. Die meisten Minzarten sind winterharte Stauden, die auch Minus-Temperaturen vertragen. Auch als Deko-Element auf Desserts macht sich Minze hervorragend. Wer seine Pfirsichmarmelade aufpeppen möchte, gibt etwas Minze hinzu.

Oregano

Oregano ist ein Muss für die italienische, mexikanische, mittelamerikanische und nahöstliche Küche und gehört zur Familie der Lippenblütler. Streife die Blätter von den abgeschnittenen Stielen ab und füge sie zu Tomatensaucen, Fleisch, Aufläufen, Suppen und Eintöpfen hinzu. Die getrockneten Blätter sind eher scharf als frisch. Baue Oregano ebenso wie Minze an. Gieße, wenn die Oberfläche des Bodens trocken ist, aber lasse ihn nicht austrocknen. Die Pflanzen benötigen mäßiges bis starkes Licht, demnach eignet sich en Südfenster am Besten für den Anbau im Haus.

Petersilie

Wähle zwischen krauser oder glatter Petersilie, die sich geschmacklich nicht bedeutend voneinander unterscheiden, optisch jedoch schon. Petersilie gehört in jeden Kräutergarten und ist mehr als nur eine Garnierung, Petersilie verleiht Suppen, Salaten und frischen Soßen leuchtende Farbe und Geschmack. Sie ist unverzichtbar in Tabbouleh und köstlich in Pesto, Füllungen, sowie Hühner-, Fisch- und Gemüsegerichten. Ernte einzelne Blätter, indem du die Stiele in der Nähe der Basis abzwickst. Pflanze Petersilie in einen tiefen Topf mit reichhaltiger, organischer Blumenerde und sorge für viel Licht, dann wird deine Petersilie wachsen und gedeihen.

Rosmarin

An einem kalten, winterlichen Tag kann dich der erdige Duft von ein paar zerdrückten Rosmarinblättern in wärmere Gefilde entführen. Dieses Kraut enthält sehr viel ätherisches Öl und ist leicht durch seinen aromatischen Duft zu erkennen. Die genadelten Blätter eignen sich hervorragend für das Würzen von Huhn, Schweinefleisch, Lamm, Suppen, Kartoffeln und Olivenöl. Er schmeckt auch köstlich in Tomaten- und Sahnesaucen. Schneide die Zweige ab und geben sie in Suppen, oder streife die Blätter ab und hacke sie. Rosmarin verträgt in den Sommermonaten heiße, sonnige, trockene Standorte, bevorzugt aber im Winter kühlere Temperaturen (5 bis 10 Grad), solange ausreichend Licht vorhanden ist.

Thymian

Der vielseitige Geschmack von Thymian – und seine vielen Untersorten – machen ihn zu einer wichtigen Zutat in fast jeder Küche dieser Welt. Seine winzigen Blätter und die nachlaufenden Stängel verleihen ihm auch als Zimmerpflanze einen natürlichen Charme. Wenn du den Topfthymian in eine schnell trocknende Erde pflanzt und ihm ein warmes, sonniges Fenster zuweist, wirst du viel Freude mit diesem Kraut haben. Gieße ihn nur, wenn die Oberfläche des Bodens trocken ist, doch solltest du ihn nicht welken lassen.

Kräuter in der Küche ernten

Jetzt kommt der Teil, auf den du sicher schon gewartet hast: wie du die Kräuter, die du in deinem neuen Küchenkräutergarten anbaust, tatsächlich ernten, verwenden und genießen kannst! Die gute Nachricht ist, dass die Ernte von Küchenkräutern ganz einfach ist. Du kannst fast nichts falsch machen. Achte nur darauf, die Pflanze nie ganz abzuschneiden, es sei denn, die Pflanze ist nicht mehr zu retten und soll entsorgt werden. Ansonsten profitieren Kräuter in der Wohnung von einem regelmäßigen Schnitt. Das Ernten und leichte Beschneiden von Kräutern sorgt dafür, dass diese anfangen sich zu verzweigen und neues Wachstum zu entwickeln.

Basilikum, Schnittlauch, Petersilie, Basilikum, Oregano und Minze wachsen besonders schnell nach. Ernte kontinuierlich kleine Abschnitte von einjährigen Kräutern bis zum Ende der Saison oder bis zum ersten Frost. Einjährige Kräuter wachsen während der gesamten Saison weiter nach, auch wenn sie nur auf wenige Zentimeter Höhe zurückgeschnitten werden. Zu Beginn der Saison (Frühling und Sommer) kannst du ein mehrjähriges Kraut um fast die Hälfte seiner Höhe zurückschneiden.

Beim Rückschnitt solltest du auch nicht sparen, denn nur so entwickeln sich viele neue Triebe, die für ein gesundes Wachstum des Krauts in der anstehenden Saison sorgen. Versuche, die Stängel knapp oberhalb einer natürlichen Verzweigung oder eines Blattknotens zu schneiden, wo sich bereits ein neuer Trieb zeigt. Von dort aus verzweigt die Pflanze sich auf jeder Seite. Bei Kräutern mit Dutzenden von kleinen Stängeln (Thymian, Schnittlauch und Dill) kannst du entweder ein wenig von der Oberseite abschneiden oder einige Stängel weiter unten zurückschneiden. Bleibe dabei einige Zentimeter über der Bodenlinie. Rosmarin wird dagegen einfach überall dort verzweigen, wo du einen Stängel abtrennst.

Wenn eine Kräuterpflanze in der Küche zu blühen beginnt, ist das ein Signal, dass sie gerade versucht, Samen zu bilden. Das Blattgrün wird danach kleiner, bitterer und zäher werden. Wenn du nicht möchtest, dass die Pflanze blüht, kannst du die blühenden Spitzen einfach abschneiden, sobald du sie siehst. Wenn sie weiterhin bestehen bleiben, schneide den gesamten blühenden Stängel ab. Beachte dabei, dass nicht alle blühenden Kräuter nach der Blüte sterben. Der violette Salbei und Rosmarin blühen mehrmals im Jahr, während die Pflanzen auch weiterhin neues grünes Blattwerk produzieren, das auch weiterhin für die Küche genießbar ist.

Kräuter in der Küche trocknen

Die Kräuter in der Wohnung sind am besten, wenn sie frisch verwendet werden, doch fällt die Ernte meistens größer aus, als du in einer Saison frisch verwenden kannst. Die Lufttrocknung ist nicht nur die einfachste und kostengünstigste Art, frische Kräuter im Haus zu trocknen, sondern dieser langsame Trocknungsprozess kann auch dazu beitragen, die ätherischen Öle der Kräuter zu erhalten. Auf diese Weise bewahrst du ihren aromatischen Geschmack. Die Lufttrocknung funktioniert am besten mit Kräutern, die keinen hohen Feuchtigkeitsgehalt haben, wie z. B. Lorbeer, Dill, Majoran, Oregano, Rosmarin, Sommerbohnenkraut und Thymian.

Eine Mikrowelle oder ein Ofen auf niedriger Stufe mag auf den ersten Blick eine bequeme Alternative sein, aber tatsächlich garst du so die Kräuter, wodurch der Ölgehalt und der Geschmack verloren gehen. Verwende diese Geräte nur als letzten Ausweg. Wenn du Kräuter mit saftigen Blättern oder einem hohen Feuchtigkeitsgehalt wie Basilikum, Schnittlauch, Minze und Estragon aufbewahren möchtest, könntest du versuchen, sie mit einem Dörrgerät zu trocknen. Um den Geschmack zu erhalten, solltest du deine Kräuter einfrieren. Das ist einfach und sogar schneller als das Trocknen im Dörrgerät.

Wann du Kräuter im Haus am besten zum Trocknen erntest

Ernte deine Kräuter in der Küche, bevor sie blühen, um den vollen Geschmack beim Trocknungsprozess zu erhalten. Wenn du die ganze Saison über geerntet hast, bekommen deine Pflanzen vermutlich nie eine Chance, zu blühen. Im Spätsommer werden jedoch selbst die Kräuter, die noch nicht geblüht haben, mit der Abkühlung des Wetters zu blühen beginnen (auch im Innenbereich). Dies ist ein guter Zeitpunkt, um mit der Ernte und dem Trocknen deiner Kräuter zu beginnen.

Schneide die Zweige im Laufe des Vormittags ab, da die Kräuter im Innenbereich durchaus den Tagesablauf am Stand der Sonne bzw. des Lichteinfalls erleben, empfiehlt sich die Ernte in den Morgenstunden. Die Kräuter sind zu dieser Zeit am knackigsten. Schneide nicht die ganze Pflanze ab, es sei denn, du planst, sie zu ersetzen. Du solltest dabei nie mehr als zwei Drittel zurückschneiden oder mehr als etwa ein Drittel der Zweige einer Pflanze auf einmal entfernen.