Kräuter in Töpfen – eine Pflegeanleitung

Auch wenn du nicht viel Platz hast, kannst du immer noch Kräuter in Töpfen anbauen und die Vorzüge dieses wunderschönen Grüns genießen.

Kräuter in Töpfen

Kräuter in Töpfen anzubauen hat viele Vorteile. So kann man in einem Topf relativ leicht Kräuter im richtigen Pflanzsubstrat halten und sie leichter vor Schädlingen und Beikräutern schützen. Topfpflanzen bieten eine höhere Flexibilität bezüglich des Standorts. Es ist aber auch geboten das Gies- und Düngeverhalten bei Kräutern im Topf anzugleichen.


Der Anbau von Kräutern in Töpfen um einen Kräutergarten zu beginnen ist einfach. Selbst ein Anfänger kann dies leicht umsetzen und viel Freude dabei haben. Ich habe dir hier die besten Tipps aufgelistet, die ich über Kräuter in Containern gelernt habe.


Die 5 größten Vorteile durch den Anbau von Kräutern in Töpfen

  1. Platzsparend: 
    Kräuter in Behälter anzubauen ermöglicht es dir, Kräuter anzubauen und zu genießen, auch wenn du kein ausreichend großes Stück Erde deinen Garten nennen kannst. Es ist auch ideal für städtische Wohnungen und Wohnheime, wo oft der Luxus von Platz nicht zur Verfügung steht.

  2. Flexibilität: 
    Da du Topfkräuter leicht bewegen kannst, hast du einen flexibleren Garten. Wenn es deinen Pflanzen zu heiß wird, kannst du sie leicht an einen schattigeren Platz stellen, oder wenn du deinen Topfgarten neu gestalten möchtest, ist das auch schnell geschehen.

  3. Schutz
    Töpfe und andere Behälter wirken wie Barrieren, die deine Kräuter vor Unkraut, Schädlingen und Krankheiten schützen können. Es ist auch eine gute Art und Weise, invasive Kräuter unter Kontrolle zu halten.

  4. Dekoration
    Wenn du Zierkräuter pflanzt, gibt es keinen besser Art und Weise, sie besser zu präsentieren, als sie in schöne Ziertöpfe zu pflanzen. Es gibt sie in vielen Formen, Größen und Designs. Die Auswahl ist praktisch endlos, und wie man sagt, ist die einzige Grenze deine Vorstellungskraft.

  5. Überwintern
    Du kannst Kräuter in Töpfen ganz einfach ins Haus holen, um sie vor Frost zu schützen.

Die 5 besten Kräuter zum Anbau in Töpfen

  1. Basilikum: 
    Es liebt Sonne, allerdings nicht zu starkes, direktes Sonnenlicht. Stelle ihn daher im Hochsommer an einen halbschattigen Platz. In voller, starker Sonne, trocknet er oft schnell aus, daher kann regelmäßiges Gießen nicht schaden. Allerdings verträgt Basilikum auch unregelmäßiges Giesen, solange man ihn nicht verwelken lässt.

  2. Minze: 
    Sie mag leicht feuchten Boden und Halbschatten. Minze ist ein sehr invasives Kraut. Pflanze sie daher nicht zusammen mit anderen Kräutern in einen Behälter. Allein schon wenn sie in der Nähe anderer Topfpflanzen steht, kann es schnell zu unkontrollierter Vermehrung kommen.

  3. Petersilie: 
    Petersilie ist nicht sehr wählerisch und gedeiht unter normalen Wachstumsbedingungen – halb- bis vollsonniger Standort und leicht feuchter bis feuchter Boden. Eine gute Bodendrainage ist allerdings überlebenswichtig, da sie nicht gerne in extrem nassem Boden mit Staunässe steht.

  4. Rosmarin: 
    Er wächst am besten in leicht feuchtem und gut durchlässigem Boden und an einem halb- bis vollsonnigem Standort. Wie Basilikum sollte er etwas abtrocknen dürfen, bevor er wieder gegossen wird. Um Pilzkrankheiten vorzubeugen, sollte die Pflanze nicht zu feucht gehalten werden und der Wurzelballen eher von unten getaucht als von oben überflutet werden.

  5. Thymian: 
    Thymian kann in nährstoffärmerer, aber gut durchlässiger Erde wachsen, solange er die volle Sonne und durchschnittliche Versorgung mit Wasser erhält. Dieses Kraut benötigt wenig Pflege, da es unter heißen und trockenen Bedingungen gut wächst.

Was ist beim Anbau von Kräutern in Töpfen zu beachten?

  1. Achten auf die Anforderungen der Kräuter: 
    Obwohl die meisten Kräuter für Kübel geeignet sind, lassen sich einige leichter in Töpfen anbauen als andere. Überprüfe die Anforderungen der Kräuter, die du für deinen Kübelgarten ausgewählt hast, und stelle sicher, dass die Bedingungen erfüllt werden, die zum Wachsen und Gedeihen benötigt werden.

  2. Wählen den am besten geeigneten Behälter: 
    Wähle die Behälter basierend auf den Kräutern, die du anbauen möchtest. Wie viele Kräuter wirst du in einen Behälter pflanzen? Wie hoch sind deine Kräuter? Wie lang sind ihre Wurzeln? Auch die Entscheidung, wo du deine Topfkräuter platzierst, kann dir bei der Auswahl geeigneter Behälter helfen. Ein Containergarten im Freien bedeutet, dass du robustere und haltbarere Töpfe benötigst als bei einem Containergarten in der Wohnung. Für den Indoor-Container-Garten möchtest du vielleicht Ziertöpfe wählen, die als Dekoration für dein Zuhause dienen können. Nachdem du all diese Faktoren berücksichtigt hast, stelle sicher, dass deine Behälter über genügend Abflusslöcher verfügen. Die Drainagelöcher müssen klein genug sein, um die Erde im Topf zu halten, aber groß genug, um Wasser aus der Erde abfließen zu lassen. Im Innenbereich verwendest du natürlich zusätzlich noch schöne Übertöpfe oder Untersetzer.

  3. Achte auf den Standort: 
    Wenn du einen Standort für deine Topfkräuter auswählst, egal ob drinnen oder draußen, achte stets darauf, dass er für deine Kräuter günstig ist. Einige Kräuter benötigen mehr Sonne als die anderen. Einige sind anfälliger für kalte Winde, andere bevorzugen schattige Plätze.

  4. Verwende die richtige Kräutererde: 
    Einer der größten Fehler, die du beim Anbau von Kräutern in Töpfen machen kannst, ist die Verwendung einer gewöhnlichen Gartenerde. Gartenerde, auch wenn sie reich an Nährstoffen ist, ist für die meisten Topfkräuter einfach zu schwer. Verwende zwei Teile gute, sterile Blumenerde, einen Teil Perlit, um die Erde „leichter“ zu machen, und einen Teil Kompost, um deine Kräutern den Nährstoffschub zu geben, den sie zum Wachsen brauchen. Perlit und Kompost sind gute Ergänzungsmittel für die Blumenerde, da sie helfen, Wasser zu speichern und die Erde weniger kompakt zu machen, wodurch Luft durchgelassen wird. Weitere Details zum Thema Kräutererde findest du hier.

  5. Dünge nach Bedarf: 
    Topfpflanzen benötigen mehr Dünger, da sie die Nährstoffe schneller verbrauchen als ihre Artgenossen die im Boden wachsen. Mische Kompost mit Blumenerde und verwende organische Düngemittel, die die Nährstoffe langsam freisetzten, um eine möglichst gleichmäßige Nährstoffversorgung zu gewährleisten.

Welche Behälter solltest du verwenden, um Kräuter anzubauen?

  1. Terrakotta: 
    Töpfe aus Terrakotta sind eine beliebte Wahl für den Kräuterkübelgarten. Sie sind porös, lassen den Boden atmen und halten Wärme. Sie sind jedoch bruchanfällig und trocknen relativ schnell aus.

  2. Kunststoff: 
    Kunststoffbehälter sind eine weitere beliebte Wahl, da sie leicht sind, nicht leicht brechen und nicht porös sind (daher können sie Feuchtigkeit besser halten). Auch wenn es andere Designs gibt, haben sie oft die Form und Farbe von Terrakotta-Töpfen. Aber Kunststoffbehälter lassen keine Luft durch und neigen bei längerer Witterungsbelastung dazu, spröde zu werden.

  3. Holz: 
    Holz ist gut, wenn du deinem Garten eine natürliche Atmosphäre verleihen möchtest. Du kannst ein Holzfass, Weidenkörbe, Holzkisten oder Tröge verwenden. Sie isolieren in der kalten Jahreszeit gut und sind langlebig, besonders wenn sie aus hochwertigem Holz bestehen. Da Holz als halbporöses Material gilt und um der Verrottung vorzubeugen, empfiehlt es sich Holzbehälter mit Kunststoff auszukleiden.

  4. Glasierter Topf: 
    Glasierte Töpfe sind aufgrund ihres ästhetischen Reizes in japanischen und Indoor-Gärten beliebt. Sie sind in verschiedenen Formen und Farben erhältlich und eignen sich perfekt für Kräutergärten auf der Fensterbank. Sie sind jedoch nicht so porös wie Terrakotta-Töpfe und müssen mit Löchern versehen werden, um eine gute Drainage zu gewährleisten.

  5. Metall: 
    Metallbehälter gibt es normalerweise in Form von alten Blechdosen, Wasserkanistern und sogar Metallbadewannen. Sie sind auch nicht porös, aber sie brechen nicht und halten lange. Du kannst sogar dekorative Vintage-Blechdosen für den Indoor-Container-Gartenbau verwenden.

  6. Beton: 
    In den letzten Jahren ist es immer moderner geworden, besonders bei größeren Pflanzgefäßen, Beton als Material zu verwenden. Abgesehen vom Kauf, lassen sich mit Beton relativ leicht sehr individuelle Pflanzgefäße gestalten. Die Vor- und Nachteile ähneln denen von Terrakotta-Behältern.

Wichtige Pflegetipps für Topfkräuter

  1. Sonnenlicht:
    Im Allgemeinen sind die meisten Kräuter Sonnenliebhaber. Während andere mit Halbschatten oder gar Schatten gut zurechtkommen, gibt es Kräuter, die in voller Sonne besser gedeihen. Daher ist es wichtig, dass du den Sonnenbedarf deiner Kräuter kennst und entsprechend anpasst. Stelle deine Topfkräuter im Freien an einen Ort, an dem sie die benötigte Menge an Sonnenlicht bekommen. In Innenräumen stellst du die meisten Kräuter am Beste in der Nähe von Fenstern, Türen oder anderen Lichtquellen auf, die das meiste Sonnenlicht in den Raum lassen. Achte jedoch darauf, dass sie bei zu langer intensiver Sonneneinstrahlung auch austrocknen und verwelken können.

  2. Gießen: 
    Kräuter in Töpfen müssen häufiger gegossen werden, da sie meist nicht genug Erde haben, um Wasser zu halten. Beachte jedoch, dass einige Kräuter, zwischen den Bewässerungen am besten leicht auszutrocknen, um auf Dauer Wurzelfäulnis zu verhindern.

  3. Düngen: 
    Dünge deine Kräuter regelmäßig oder wenn sie blass und ungesund aussehen. Verwende kein Düngemittel auf chemischer Basis, da dieses den Geschmack deiner Kräuter beeinträchtigen kann. Auch fördert diese Art von Düngemittel eher ein schnelles, als ein langsames und gesundes Wachstum. 
    Kräuter, die zu schnell wachsen, haben oft weniger Öle und Aromen als solche, die langsamer und buschiger gewachsen sind. Gehe also mit Dünger bei Kräutern im Allgemeinen sparsam um. Wenn du beim Pflanzen eine gute, eher nährstoffreiche Erde verwendet hast, musst du deine Kräuter wahrscheinlich sehr wenig bis gar nicht düngen.
    Weitere Details zum Thema Kräuter düngen findest du hier.

  4. Zurückschneiden:
    Das Zurückschneiden fördert ein buschiges Wachstum, so wie du dir vermutlich deine Kräuter wünschst. Das gilt insbesondere für Küchenkräuter – je mehr sie verwendet werden, desto mehr wachsen sie. Achte während der Ernte darauf, nicht mehr als 2/3 der Pflanze zu entfernen, damit sie noch ausreichend Energie behält und die Blätter zügig nachwachsen können.

  5. Pflanzen ausputzen: 
    Mit dem Ausputzen der Pflanzen (regional auch Auszupfen) ist der Vorgang gemeint, bei dem verbrauchte Blüten entfernt werden, um zu verhindern, dass die Kräuter Samen bilden und diese aussäen. Sobald die Kräuter gesät haben, denken sie, dass ihre Arbeit getan ist und hören auf zu wachsen. Das Abschneiden verbrauchter Blüten wird sie daher dazu bringen, weiterhin Blätter zu bilden und wir zögern den Wachstumsstopp hinaus.

Top 5 Tipps zum Gießen von Topfkräutern

  1. Antrocknen lassen:
    Lasse die eingetopften Kräuter zwischen dem Gießen mäßig austrocknen, aber nicht welken. Wenn sich die oberen Zentimeter der Erde bereits trocken anfühlen, ist das ein guter Hinweis darauf, dass du deine Topfkräuter gießen musst.

  2. Wurzeln gießen:
    Gieße nicht die Pflanze von oben, sondern befeuchte stattdessen nur die Erde. Überschüssiges Wasser an den Blättern kann Pilzinfektionen und andere Krankheiten verursachen. Du kannst auch den Ballen von Topfkräutern in Wasser tauchen. Wenn du den Boden deiner Töpfe mit Kies, Steinen oder Riesel auskleidest, wird sichergestellt, dass das Wasser aus der Erde abfließen kann. Dies verhindert auch, dass die Erde wieder Wasser aufnimmt, wenn der Topf auf einem Untersetzer steht.

  3. Kleine Töpfe häufiger gießen:
    Je kleiner der Topf, desto schneller trocknet er aus. Gieße daher Kräuter in kleinen Töpfen häufiger.

  4. Poröse Töpfe häufiger gießen:
    Terrakotta und unglasierte Tontöpfe lassen die Feuchtigkeit in der Topferde schneller verdunsten. Daher müssen die Kräuter in diesen Behältern häufiger gegossen werden als in Plastik-, Metall- und glasierten Töpfen.

  5. Morgens gießen:
    Gieße am besten morgens, bevor deine Topfkräuter der Hitze der Sonne ausgesetzt sind.