Damit Kräuter langfristig gesund bleiben und ein üppiges Wachstum beibehalten, brauchen sie Nährstoffe. Die einfache Lösung: Kräuter düngen. Doch nicht alle Kräuter haben den gleichen Bedarf an Nährstoffen.
Im Allgemeinen benötigen Kräuter weniger Dünger als andere Nutzpflanzen. Es ist allerdings zwischen den verschieden Gruppen zu unterscheiden, die sich von sehr selten düngen bis zu alle paar Monate düngen erstrecken. Besonders bei Kräutern sollte Wert auf biologischen Dünger gelegt werden.
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Welche Kräuter düngen?
Wie bei allen Pflanzen unterscheiden sich auch Kräuter in ihren Bedürfnissen. So gibt es Kräuter, die einen sonnigen Platz bevorzugen und Kräuter, die es lieber schattig mögen. Manche Kräuter kommen auf einem kargen Boden zurecht, andere brauchen einen lockeren, nährstoffreichen Boden.
Mediterrane Kräuter wie Rosmarin oder Thymian sind trockene, nährstoffarme Böden aus ihrer Heimat gewohnt. Ihr Anspruch an Boden und Nährstoffe ist gering. Anhaltende Trockenheit überstehen sie in der Regel gut.
Die zweite Gruppe an Kräutern hat einen mäßigen Nährstoffbedarf. Düngt man die mehrjährigen Kräuter unter ihnen ein Mal in zwei Jahren reicht das aus.
Es gibt allerdings eine Gruppe von Kräutern, die einen schattigen Standort bevorzugt und es außerdem gerne feucht hat. Diese Kräuter haben meist einen höheren Bedarf an Nährstoffen. Sie können von einer Düngung profitieren.
In der folgend Tabelle sind die drei genannten Gruppen nochmal aufgegriffen und es sind ihnen einige Beispielen an Kräutern zugeordnet:
Nährstoffbedarf | Kräuter |
niedriger Nährstoffbedarf | – Beifuss – Bohnenkraut – Kresse – Lavendel – Majoran – Rosmarin – Thymian – Weinraute |
mäßiger Nährstoffbedarf | – Dill – Kerbel – Löwenzahn – Oregano – Salbei – Ysop – Zitronenmelisse |
hoher Nährstoffbedarf | – Bärlauch – Basilikum – Borretsch – Currykraut – Estragon – Fenchel – Koriander – Liebstöckel – Minze – Petersilie – Sauerampfer – Schnittlauch – Zitronenverbene |
Wie oft soll ich meine Kräuter düngen?
Für ein gesundes Wachstum brauchen Pflanzen genügend Nährstoffe, die sie mit ihren Wurzeln aus der Erde aufnehmen. Regelmäßiges Kräuter Düngen hat positive Auswirkungen auf nährstoffliebende Kräuter. Ein Zuviel an Nährstoffen wirkt sich hingegen negativ aus. Kräuter können ihr intensives Aroma verlieren oder gehen sogar ein.
Kräuter im Beet, die einen hohen Bedarf an Nährstoffen haben, sollten ein bis maximal zwei Mal im Jahr gedüngt werden.
Wann soll ich meine Kräuter düngen?
Wann du deine Kräuter düngen solltest, ist von diversen Faktoren wie Jahreszeit, Wetterlage und Alter der Kräuter abhängig. Frisch ausgesäte Kräuter und Jungpflanzen sollte man nicht düngen.
Beste Jahreszeit für eine Düngung
Düngen sollte man Pflanzen während ihrer Wachstumsperiode. Im Herbst und Winter ist Düngen eher schädlich und kann das Eingehen von Pflanzen begünstigen.
Von einer Düngung profitieren die Kräuter besonders im Frühling. Bestenfalls düngst du sie in März oder April, bevor sie neu austreiben. Kräuter mit einem mäßigen Nährstoffbedarf benötigen keine weitere Düngung.
Eine zweite Düngung für Kräuter mit einem hohen Nährstoffbedarf kann im frühen Sommer erfolgen. Der Juli eignet sich hierfür gut.
Optimales Wetter für eine Düngung
Eine Düngung wird idealerweise kurz vor oder während eines Regenschauers durchgeführt. Auf diese Weise gelangen die Nährstoffe in die Erde und können von den Mikroorganismen schneller zersetzt werden. Alternativ kannst du die Kräuter nach der Düngung ausgiebig gießen.
Zu welcher Tageszeit Kräuter düngen?
Bei Hitze und Trockenheit solltest du auf das Düngen der Kräuter im Gartenbeet verzichten. Zum Düngen empfiehlt sich die kühlste Phase des Tages.
Unterschied zwischen Kräutern im Beet und Topf
In der Gartenerde finden sich mehr Nährstoffe als in der Erde in einem Blumentopf. Zusätzlich werden die Nährstoffe aus der Gartenerde weniger schnell ausgespült. Topfpflanzen müssen daher regelmäßiger gedüngt werden als in einem Beet gepflanzte Kräuter.
Kräuter im Topf oder Blumenkasten solltest du einmal im Monat düngen. Ob die Kräuter draußen oder drinnen stehen, macht keinen Unterschied. Die Erde im Topf ist nach ein paar Wochen oft ausgelaugt. Kräuter, die sichtlich geschwächt sind, sollten sogar alle zwei Wochen gedüngt werden, bis sie wieder gesünder aussehen.
Wissenswertes rund um den Dünger
Es gibt diverse Dünger im Handel sowie kostengünstigere und umweltfreundliche Alternativen dazu. Eine Übersicht über die Inhaltsstoffe von Düngern, natürliche Dünger, Kräuterdünger und was bei der Anwendung zu beachten ist, gibt es im Folgenden.
Zusammensetzung von Dünger
Viele Dünger beinhalten die Nährstoffe Stickstoff, Phosphor und Kalium. Diese drei Komponenten benötigen die meisten Pflanzen für ein gutes Wachstum. Weitere wertvolle Nährstoffe, die viele Pflanzen sowie die wichtigen Mikroorganismen brauchen, sind Magnesium, Kalzium und Schwefel.
Ebenso wichtig sind Spurenelemente wie Bor, Chlor, Eisen, Germanium, Kobalt, Kupfer, Mangan, Silizium oder Zink, um diverse Mangelerkrankungen zu vermeiden.
Welchen Dünger für Kräuter verwenden?
Wenn du Kräuter düngen möchtest, gibt es im Handel speziellen Kräuterdünger, der auf die Bedürfnisse von Kräutern abgestimmt ist. Du solltest allerdings darauf achten, für welche Kräuter die Kräuterdünger gedacht sind. Denn jedes Kraut hat andere Bedürfnisse. Eine Überdüngung kann sich negativ auf Wachstum und Aroma der Kräuter auswirken.
Einige Freilandkräuter könnten zudem von einer Düngung mit Kalk profitieren, insofern sich in der Gartenerde nicht bereits ausreichend Kalk findet.
Natürliche Dünger als Alternative zu kommerziellen Düngern
Möchtest du natürliche Dünger in deinem Kräutergarten verwenden, sind Kaffeesatz und Hornspäne gute Alternativen zu kommerziellen Düngemitteln.
Dank der Verwendung von Kaffeesatz als Düngemittel werden sowohl die Kräuter optimal mit Nährstoffen versorgt, als auch der pH-Wert der Erde gesenkt. Der Boden wird leicht angesäuert, was nährstoffliebenden Pflanzen zugutekommt. Kalkliebende Kräuter sollten nicht mit Kaffeesatz gedüngt werden.
Neben der düngenden Wirkung kann Kaffeesatz dazu beitragen, Schnecken von den Kräutern fernzuhalten.
Hornspäne gelten als biologische Langzeitdünger, da die enthaltenen Nährstoffe sehr langsam freigesetzt und an die Erde und Pflanzen abgegeben werden.
Auch Kompost eignet sich für die meisten Kräuter mit mäßig bis hohem Nährstoffbedarf. Achte hier auf eine gute Qualität des Komposts, das heißt, er sollte eine dunkelbraune Farbe haben und nicht unangenehm riechen.
Eine weitere Option, die Kräuter zu düngen, ist ein Kräuterauszug oder eine Kräuterjauche. Beinwell- und Brennnesseljauchen eignen sich sehr gut und können außerdem Schädlinge fernhalten. In diesem verlinkten Artikel habe ich dir weitere Details zu Kräuterjauchen zusammengetragen.
Was ist bei der Anwendung des Düngers zu beachten?
Mineralische Dünger, also künstlich hergestellte Dünger, eignen sich gut für Kräuter in jeglichen Gefäßen, da hier beispielsweise Kompost aufgrund der beengten Platzverhältnisse in den Gefäßen schwer eingesetzt werden kann. Für Kräuter im Beet ist organischer, natürlicher Dünger wie Kaffeesatz, Hornspäne oder Brennnesseljauche die beste Wahl.
Wird ein Düngemittel aus dem Handel verwendet, solltest du dich genau an die Dosierung und Zeitabstände zwischen den Düngegaben halten, um den Kräutern in deinem Kräutergarten nicht zu schaden.
Flüssigdünger: Dosierung und Anwendungshinweise sind auf der Verpackung beschrieben. Die Nährstoffe aus Flüssigdüngern stehen den Pflanzen kurzfristig zur Verfügung.
Fester Dünger: Er wird in die Erde eingearbeitet, indem man ihn rund um die Kräuter gibt und leicht einharkt. Achte darauf, die Wurzeln der Kräuter nicht zu verletzen.
Kann ich Universaldünger oder Tomatendünger verwenden?
Normaler Blumendünger ist nicht zu empfehlen, da hier nicht so genau sichergestellt wird, dass nicht manche Inhaltsstoffe als Rückstände in den Kräutern bleiben können, die man lieber nicht mitessen möchte. Im Extremfall kann Blumendünger auch den Geschmack der Kräuter verändern.
Auf herkömmliche Universaldünger solltest du verzichten. Der Nährstoffvorrat ist meist zu hoch für die Düngung von Kräutern.
Tomatendünger hingegen eignet sich für nährstoffliebende Kräuter. Der Dünger sollte kein oder nur wenig Phosphor enthalten. Phosphor begünstigt die Bildung von Blüten, die bei Kräutern meist nicht erwünscht ist. Ausnahmen sind Kapuzinerkresse, Gewürztagetes oder Duftveilchen.
Was ist bei einer Mischkultur mit anderen Gartenpflanzen zu beachten?
Hält man Kräuter in einer Mischkultur, sollten Kräuter mit ähnlichen Ansprüchen an Standort, Boden, Wasser und Nährstoffen zusammengesetzt werden.
Das Gleiche gilt für die Mischkultur mit anderen Garten- und Gemüsepflanzen. Es gibt zudem Pflanzen, die die Nähe bestimmter anderer Pflanzen nicht vertragen. Hierzu kannst du zuvor die besten Nachbarn für Mischkulturen recherchieren.
Es ist ratsam, die Kräuter in Gruppen einjähriger, zwei- und mehrjähriger Kräuter zusammenzusetzen.
Kräuter düngen – Beispiele und Besonderheiten
Kraut | Anmerkung |
Basilikum | Basilikum braucht viele Nährstoffe, aber nur wenig Kalk. Achte daher auf eine regelmäßige Düngung und auf Gießwasser mit sehr geringem Kalkanteil. |
Minze | Zu viele Nährstoffe bedingen ein meist unerwünschtes übermäßiges Wachstum. Im Beet empfiehlt sich ein natürlicher Dünger wie Hornspäne und das Umpflanzen nach drei bis vier Jahren. Im Topf nimmt die Minze Flüssigdünger gut an. Es ist ausreichend, sie ein Mal in zwei Jahren zu düngen. |
Petersilie | Im Beet benötigt das kalk- und nährstoffliebende, langsam wachsende Kraut nur wenig Dünger. Vermeide das Düngen kurz vor der Ernte, da der Geschmack an Intensivität verliert. |
Rosmarin | Er kommt gut mit Hitze und Trockenheit, sowie nährstoffarmen Böden zurecht. Düngen ist normalerweise nicht nötig. |
Schnittlauch | Mit reifem Kompost und Hornspäne lässt sich der hohe Nährstoffbedarf decken. Flüssigdünger eignen sich ebenfalls. |