Kräuter zum Räuchern

Durch die Aromen, die beim Räuchern mit Kräuter freigesetzt werden, werden die Sinne angeregt. Diese Energie, die Räucherkräuter tragen, wird schon seit langer Zeit verwendet, um höhere Zustände zu erreichen und Veränderungen zu unterstützen.

Kräuter zum Räuchern - Räuchermischung

Viele Kräuter aus dem Kräutergarten eignen sich zum Räuchern. Beispiele hierfür sind Johanniskraut, Lavendel, Minze, Rosmarin, Salbei und Thymian. Von der Aromatherapie, über Entspannungs- und Reinigungsrituale, zu Meditation bis Trance finden Räucherkräuter vielfach Anwendung.


Räucherkräuter tragen nach wie vor in vielen Kulturen auf der ganzen Welt einen sehr großen Stellenwert. Das Räuchern zählt allgemein zur ältesten Form der Aromatherapie und wird für unterschiedlichste Rituale sowie zur Raumreinigung verwendet. Heiler und Schamanen setzen sich beispielsweise durch Räucherwerk in Trance, um so mit der geistigen Welt in Verbindung zu treten. Die Tradition des Räucherns ist aber nicht nur ein essenzieller Bestandteil magischer oder religiöser Zeremonien, auch in den eigenen vier Wänden kannst du damit den Raum desinfizieren oder Schädlinge wie Insekten vertreiben.

Besonders beliebt ist auch die energetische Raumreinigung. Dadurch werden alte Energien beseitigt und das Zimmer neu belebt. Räucherwerk kann zudem für Meditationen aller Art, zum Entspannen, aus purer Freude am Duft, zur Stärkung der körperlichen Lust oder der Vertiefung der Liebe genutzt werden. Die Duftsignale der verschiedenen Kräuter gelangen über die Nase zum limbischen System, zum Thalamus und weiteren Zentren im Gehirn. Dieser Vorgang beeinflusst viele Körperfunktionen und auch die Gefühle, sodass körperliche wie seelische Heilungsreaktionen auftreten können.

Heutzutage wird besonders an den Rauhnächten viel geräuchert. Entstanden sind diese bereits vor vielen Jahrhunderten zwischen Heiligabend und dem Dreikönigstag. In dieser dunklen Zeit wurden mit einer Räuchermischung Bräuche und Rituale durchgeführt, um böse Geister zu vertreiben. Heutzutage wird diese Zeit dafür genutzt in sich zu kehren, achtsamer zu werden und bei sich anzukommen. Des Weiteren wurden bei Ausgrabungen der alten Germanen viele Harz- und Pflanzenüberreste, die als Räucherstoffe genutzt wurden, entdeckt. Der Schatz an Germanenwissen wird heute durch die ganz speziellen Germanischen Räucherungen wieder belebt.

Was benötigt man zum Räuchern und wie geht das Räuchern mit Kräutern?

Zum Räuchern benötigst du Utensilien wie:

– ein feuerfestes Räuchergefäß
– Kohle
– Sand
– eine Räucherzange
– Räucherwerk
– Räucherlöffel

Was du genau für deine Räucherung brauchst, hängt jedoch auch von der Variante ab, die du wählst. Methoden sind beispielsweise:

Räuchern in der Schale:
Hierfür wird eine feuerfeste Schale mit ein wenig Sand befüllt. Das Stück Räucherkohle platzierst du in der Mitte der Schale. Diese dient als Wärmequelle für das Räucherwerk. Ist die Kohle verglüht und weißlich gefärbt, kannst du einen Teelöffel der Räuchermischung darauf legen.
Die Aromen werden durch die Hitze frei gesetzt und verräuchert. Hierbei kann es oft zu einer verstärkten Rauchentwicklung kommen, da die Räucherkräuter direkt verglühen. Außerdem verteilt sich der Rauch schnell mit der Luft im Raum. Wenn du intensivere Räucherungen durchführen möchtest, eignet sich diese Variante besonders gut. Dicke Luft ade!

Räuchern mit Stövchen:
Eine weitere Methode, die ein wenig sanfter ist, ist die Räucherung mit einem Stövchen. Hierbei verglühen die Kräuter nicht sofort, sondern ganz sanft, ohne das starker Rauch entsteht. Du legst hierfür 1 TL Räucherwerk auf das Sieb des Stövchens. Die Pflanzenaromen können sich durch das Teelicht, welches sich darunter befindet, sanft freisetzen. Übrigens: Stövchen gibt es auch mit Lavastein.

Das Räucherbüschel:
Die dritte Variante ist das Räuchern mit einem Räucherbüschel. Dazu bindest du frische Kräuter wie Salbei oder Lavendel mit einem Garn zusammen und lässt diese trocknen. Das Büschel kann nach der vollständigen Trocknung dann entzündet und verräuchert werden. Bei dieser Methode entwickelt sich, genauso wie bei der Räucherung mit Schale, ein intensiver Rauch. Aus diesem Grund kannst du auch diese Variante für eine sehr intensive und reinigende Raumreinigung verwenden.

Räuchern mit zusätzlichem Harz:
Wenn du direkt auf der Glut räucherst, gibst du das Harz zuerst in das Räuchergefäß und dann im nächsten Schritt die Kräuter hinzu. Tipp: getrocknetes, hartes bzw. älteres Harz eignet sich besonders gut.

Das Räucherwerk sollte immer in kleinen Portionen verräuchert werden, damit du die optimale Wirkung erreichen kannst. 1 TL oder ein halber Räucherlöffel ist dafür meist genau richtig. Nimmst du einen zu sehr verbrannten Geruch wahr, kannst du das Räucherwerk noch einmal mit der Zange von der Kohle nehmen und Neues darauf legen. Der Duft sollte immer ein wenig rauchig, aber dennoch angenehm sein. Vor dem Räuchern die Fenster öffnen, damit der Rauch und auch die alten Energien entweichen können.
Die Durchführung mit der Räucherschale kann gegen den Uhrzeigersinn erfolgen. Dabei läufst du durch den Raum und verteilst zum Beispiel mit einer Feder den Rauch. Lass dich von deinem Gefühl leiten, wie du dich durch das Zimmer bewegen möchtest. Wer das ganze Haus ausräuchert, fängt im Keller an und arbeitet sich nach oben. Sind die Innenräume fertig, kannst du auch noch um das Haus laufen.

Welche Kräuter eignen sich zum Räuchern und welche Wirkung wird ihnen zugerechnet?

Für dein Räucherritual eignen sich viele verschiedene Kräuter. Je nach Wirkungswunsch kann dabei ausgewählt werden. Beliebt sind unter anderem folgende Kräuter:

Salbei:
Riecht sehr aromatisch und harzig. Salbei reinigt und klärt die Aura und die Atmosphäre. Befreiung von Altlasten und festsitzenden Gefühlen im Körper. Fördert die Konzentration und macht die Lunge frei. Außerdem hilft das Räuchern mit Salbei gegen Schluckbeschwerden und neutralisiert jegliche Gerüche.

Beifuß:
Duftet warm-erdig und bittersüß. Der Beifuß wirkt sehr beruhigend, stärkt die Intuition und das Weibliche. Außerdem wird diesem Kraut nachgesagt, das Traumerleben zu fördern.

Lavendel:
Frisch und süß. Lavendel wirkt klärend, harmonisierend, ausgleichend und besonders beruhigend. Das Kraut schafft Klarheit und ist zudem kühlend und reinigend. Lavendel bringt Frieden sowie Sanftmut.

Minze:
Verbreitet einen markanten Duft und öffnet den Geist für klare Visionen. Minze ist erfrischend und belebend für Körper und Geist.

Thymian:
Dieses Kraut ist bekannt für einen sehr herben und würzigen Duft. Thymian hilft bei körperlicher oder auch geistiger Müdigkeit. Achtung: Lässt sich mit anderen Kräutern eher schwer kombinieren.

Rosmarin:
Würzig und gleichzeitig erfrischend. Rosmarin wirkt nicht nur herzöffnend, sondern auch schützend, anregend und reinigend. Außerdem hilft das Kraut bei Depressionen und beim Trauern und Loslassen. Tipp: Auch für Liebes-Räucherungen geeignet.

Johanniskraut:
Blumig, würzig, warm, frisch und leicht. Das Johanniskraut ist ein besonderer Stimmungsaufheller bei Ängsten oder Traurigkeit. Das Kraut ist lichtbringend und öffnet deinen Geist. Außerdem schenkt es Geborgenheit und Wärme. Spannungen werden abgebaut.

Mariengras:
Fein-würziger Duft. Entspannt den Körper, bringt Klarheit in die Gedanken und regt zusätzlich die Kreativität an.

Anis:
Verbreitet einen leicht harzigen Geruch. Fördert die Wahrnehmung und Sensibilität. Anis ist sehr luftreinigend und harmonisierend.

Welche Räuchermischungen gibt es und wie stelle ich selbst welche her?

Räuchermischungen sind für jede Lebenslage und Stimmung erhältlich. Egal, ob mild, harmonisierend, belebend oder besonders stark. Wer möchte kann natürlich auch seine eigene Räuchermischung zusammenstellen. Beliebte Mischungen sind unter anderem:

Harmonisierende Kräutermischung:
Rose, Nelken, Orangen- und Mandarinenschalen und Tannen-, Kiefer- oder Fichtennadeln. Diese Räucherpflanzen sorgen für eine gute Energie und Harmonie. Auch eine Mischung aus Königskerze, Holunder und Johanniskraut wirkt sehr ausgleichend.

Milde Räuchermischung:
Um zur Ruhe zu kommen, eignet sich eine Mischung aus Sandelholz, Zimt, Fenchel und Anis. Diese wirkt beruhigend und schlaffördernd. Besonders am Abend vor dem Schlafengehen ist diese empfehlenswert.

Starke Räucherkräuter:
Falls dicke Luft herrscht, ist die starke Mischung aus Salbei, Beifuß, Weihrauch, Wacholder und Lavendel zu verwenden.

Die eigene Räuchermischung:
Je nach Bedarf kannst du auch deine eigene Mischung kreieren. Vor der Herstellung solltest du dich über die Wirkung der Kräuter informieren und eine gute Mischung zusammenstellen. Die Zutaten müssen naturrein sein. Außerdem solltest du nur Kräuter verarbeiten, die du auch kennst. Grundsätzlich werden alle Zutaten zerkleinert. Empfohlen wird die gleiche Menge von jedem Kraut, damit eine gute Balance entsteht. Nach dem gründlichen Mischen füllst du die zerkleinerten Kräuter in ein dunkles Glas und lässt die Mischung 1-2 Wochen stehen. So können sich die verschiedenen Aromen gut miteinander verbinden. Wenn du möchtest kannst du die frische Mischung auch sofort verräuchern. Tipp: Gebe zu den Kräutern auch immer Harz dazu, dann brennt die Räuchermischung länger. Ein gutes Mischungsverhältnis ist: Drei Teile Kräuter und ein Teil Harz.

Für die eigene Mischung solltest du folgende Utensilien Zuhause haben:
– eine große Schüssel
– ein Mörser
– Löffel
– mehrere kleine, dunkle Gläser mit Verschluss

Eigene Gartenkräuter zum Räuchern verwenden: Was gilt es zu beachten?

Wenn du dich dafür entschließt, die Kräuter für deine Räuchermischungen im eigenen Garten anzupflanzen, solltest du unbedingt auf Bio-Qualität achten. Nur naturreine und ungespritzte Pflanzen sind gesund und entfalten die Wirkung, die du dir wünschst. Die Pflanzenpflege und das Gießen gehören ebenso dazu, damit die Kräuter gut wachsen können.
Je nach Kräuterart werden diese zu verschiedenen Zeiten gesät. Die Aussaatzeit ist meist im Frühjahr von März bis Mai. Gekaufte Kräutertöpfe oder vorgezogene Kräuter müssen frühestens ab Ende April oder Anfang Mai ins Freiland umgesetzt werden. Außerdem benötigen manche Kräuter ein sehr sonniges Plätzchen und andere wiederum nicht. Kräuter gedeihen auch auf dem Balkon oder auf der Fensterbank.