Welches Futter würden Hunde wählen? Die Antwort ist gar nicht so einfach. Von Barfen bis zum Voll-Trockenfutter, vom Selber Kochen bis zum Feuchtfutter stehen diverse Varianten zur Auswahl. Die meisten Vollfutter versorgen deinen Hund mit den wichtigsten Nährstoffen. Ein wenig Abwechslung im Futternapf kann jedoch nicht schaden.
Kräuter wie Gänseblümchen und Löwenzahn oder Brennnesseln darf der Hund fressen. Heilkräuter, wie Salbei und Oregano helfen bei Erkältung. Aber nicht alle Kräuter sind gut für den Hund, z.B. Bärlauch, Knoblauch und Schnittlauch sind giftig, mindestens in größeren Mengen.
Es ist ein Irrtum, dass der Hund sich natürlicherweise nur von Fleisch ernährt. Selbst der Wolf frisst neben Muskelfleisch, Sehnen und Knochen auch den Darminhalt seiner Beutetiere. Der Hund aber hat sich im Laufe vieler Generationen auch von der Ernährung her an das Leben mit dem Menschen angepasst. Dazu gehört eine erhöhte Enzymtätigkeit im Darm, die die Aufnahme von pflanzlicher Nahrung erleichtert.
Kräuter sind hier eine Möglichkeit, auf ganz natürliche Art und Weise zur Gesundheit und zum Wohlbefinden des Hundes beizutragen. Sie liefern Mineralien, Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe auf ganz natürlichem Wege und können sogar unterstützend bei der Behandlung gesundheitlicher Probleme eingesetzt werden.
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Welche Kräuter dürfen Hunde fressen?
Natürlich ist Kraut nicht gleich Kraut. Während einige Kräuter Hunden ausgesprochen gut bekommen, gibt es andere, die du deinem Hund auf keinen Fall geben solltest. Einige sind für bestimmte Hunde nicht geeignet. Und bei vielen anderen macht es die Dosis.
Gänseblümchen schmecken den meisten Hunden. Sie können uneingeschränkt gefüttert werden. Manche Hundebesitzer schwören darauf, dass sie gegen Hautkrankheiten helfen.
Blätter vom Spitzwegerich werden von Hunden gut vertragen. Sie wirken sogar etwas schleimlösend und entkrampfend. Die Samen allerdings solltest du deinem Hund nicht geben – davon kann er Durchfall bekommen.
Löwenzahn kann Hunden ebenfalls uneingeschränkt gegeben werden. Viele Hunde essen ihn allerdings nur getrocknet, weil er dann weniger bitter ist. Hagebutten darf dein Hund essen, so viel er mag. Sie versorgen ihn mit Vitaminen. Zitronenmelisse ist vitaminreich und darf von Hunden gegessen werden.
Auch Brennnesseln werden von Hunden gut vertragen und oft gerne gegessen, und zwar Samen und Blätter. Die Blätter solltest du allerdings gut zerkleinern, damit die Nesselhaare bereits deaktiviert sind, wenn dein Hund sie frisst.
Vogelmiere enthält viel Vitamin C und darf auch regelmäßig gegeben werden. Oregano wird gerne bei Husten und Erkältungssymptomen gegeben. Salbei wird von vielen Hunden gut vertragen. Ihm wird eine antibakterielle Wirkung nachgesagt, auch soll er hilfreich gegen Parasiten sein. Aber Achtung: Er ist weder für trächtige Hündinnen noch für Hunde mit Epilepsieproblemen geeignet.
Rosmarin darf bei Epilepsie nicht gegeben werden. Bei Petersilie kommt es auf die Dosis an. In kleinen Mengen kann sie Hunden durchaus gegeben werden. Sie soll dann gegen Maulgeruch helfen. Allerdings solltest du sie weder deiner trächtigen Hündin noch bei Nieren- oder Gallensteinen geben.
Thymian sollte wie die Petersilie nur in kleinen Dosen gegeben werden, weil er sehr reich an ätherischen Ölen ist. Er wird gerne bei Erkältungsbeschwerden gegeben und soll auch gegen Würmer und andere Parasiten hilfreich sein.
Bärlauch solltest du deinem Hund unter keinen Umständen geben – er ist giftig für Hunde, und das schon in relativ kleinen Mengen. In Liliengewächsen wie Zwiebeln, Knoblauch und Schnittlauch sind schwefelhaltige Inhaltsstoffe wie Alliin enthalten, die für Hunde giftig sind, weil sie die roten Blutkörperchen zerstören. Daher sollten diese Kräuter möglichst gar nicht gegeben werden. Wenn du Knoblauch füttern willst, um seine antibakteriellen Eigenschaften zu nutzen oder Zecken abzuschrecken, sprich unbedingt vorher mit deinem Tierarzt, um die Maximaldosis für deinen Hund zu erfahren. Die hängt nicht nur vom Gewicht, sondern auch vom Geschlecht und der Rasse deines Hundes ab.
Mit welchen Kräutern kann ich gesundheitliche Probleme behandeln?
Einige Kräuter wie Gänseblümchen schmecken vielen Hunden einfach. Sie versorgen sie mit Vitaminen und Mineralien. Es gibt aber auch Kräuter, die ganz gezielt bei konkreten Problemen eingesetzt werden können.
Gegen Würmer wird zum Beispiel Beifuss eingesetzt. Er ist allerdings leicht giftig und du solltest ihn daher nicht längere Zeit geben. Trächtige Hündinnen dürfen ihn gar nicht bekommen. Hagebutten sollen ebenfalls gegen Würmer helfen. Pfefferminze hilft durch ihre ätherischen Öle insgesamt gegen Parasiten. Sie sollte aber nicht zu viel gegeben werden, da sie die Nieren belasten kann. Thymian stärkt in kleinen Mengen den Magen-Darm-Trakt und soll ebenfalls gegen Würmer helfen.
Gegen Zecken ist nicht wirklich ein Kraut gewachsen. Knoblauch soll jedoch dadurch helfen, dass die Ausdünstungen nach Knoblauchgenuss den typischen Körpergeruch überdecken. Hier solltest du jedoch auf jeden Fall die Maximalmenge für deinen Hund beachten.
Bei Magen-Darm-Beschwerden, insbesondere auch Durchfall, ist Kamille eine gute Wahl für den Hund. Sie beruhigt den Magen-Darm-Trakt und wirkt entzündungshemmend. Am besten gibst du sie deinem Hund als Kamillentee.
Ebenso gut ist Fencheltee. Er wirkt entkrampfend und beruhigend auf den Magen-Darm-Trakt. Anissamen wirken ebenfalls entkrampfend und sind zudem noch gut für die Atemwege. Salbei kann ebenfalls entkrampfend auf die Verdauung wirken. Allerdings sollte er in Maßen und keinesfalls an trächtige Hündinnen oder Hunde mit Epilepsie gefüttert werden.
Gegen Geruch aus dem Maul wird gerne Petersilie oder Salbei gegeben. Beide Kräuter dürfen nur in geringen Mengen gegeben werden. Bei Nervosität ist Melisse oder Zitronenmelisse sehr hilfreich. Kamille soll ebenfalls beruhigend wirken und darf gerne gegeben werden. In geringen Mengen darfst du deinem Hund auch Lavendel geben, der beruhigend wirken kann.
Bei entzündeten Hautstellen kann ein Wickel mit Kamillentee oder auch mit zerquetschter Vogelmiere helfen. Diese Art der Behandlung hat den Vorteil, dass es nicht schlimm ist, wenn der Hund doch mal etwas davon anknabbert. Bei Gelenkproblemen wird das Füttern von Brennnessel empfohlen. Sie enthält Flavonoide, die Schmerzen dämpfen und Entzündungen bekämpfen sollen.
Woher bekomme ich die Kräuter für meinen Hund?
Kräuter sind in verschiedenster Form als Nahrungsergänzungsmittel oder auch als spezielles Futterergänzungsmittel für Hunde erhältlich.
Gartenbesitzer haben die Option, die entsprechenden Kräuter im Garten selber anzubauen. Das hat unter anderem den Vorteil, dass du weißt, dass die Kräuter frei von Spritzmitteln sind. Zudem sind Kräuter wie Rosmarin, Oregano, Lavendel oder auch Thymian wohlduftende und ansehnliche Gartenbewohner, die auch Insekten eine Freude machen.
Gängige Kräuter wie Petersilie, Pfefferminze, Melisse, Oregano, Thymian sind oft auf dem Markt oder auch im Lebensmittelhandel erhältlich. Vorzugsweise solltest du Bioqualität kaufen. Manche Kräuter wie Löwenzahn, Vogelmiere, Gänseblümchen, Spitzwegerich oder Brennnesseln kannst du auch in der Natur sammeln. Hier solltest du jedoch darauf achten, dass du weder an vermutlich gespritzten Feldern noch an der Straße sammelst.
Die frischen Kräuter kannst du fein zerkleinern und deinem Hund unter das Futter mischen. Die zerkleinerten Kräuter lassen sich auch einfrieren und später portionsweise verfüttern.
Eine andere Methode zum Haltbarmachen ist das Trocknen. Die getrockneten Kräuter kannst du ebenfalls aufbewahren, zum Beispiel für den Winter. Du kannst sie bei Bedarf fein zermörsern und ins Futter mischen oder einen Tee daraus aufgießen.
Welche Kräutermischung ist empfehlenswert?
Jeder Hund ist anders. Jeder Hund hat andere Probleme. Darum ist es eigentlich am günstigsten, die Kräuter passend zum Hund auszuwählen. Dennoch gibt es natürlich Kräutermischungen, die dem Hund als Ganzes gut tun, weil sie sein Immunsystem unterstützen und ihn dadurch weniger anfällig für diverse Erkrankungen machen. Eine solche Kräutermischung könnte zum Beispiel Vogelmiere, Hagebutten, Kamille, Brennnessel, Thymian und Schafgarbe enthalten. Eine solche Mischung lässt sich eigentlich nur in getrocknetem Zustand herstellen. Dafür sammelst du zur entsprechenden Erntezeit die Kräuter, putzt sie, trocknest sie sorgfältig, zerkleinerst sie und vermischst sie anschließend.
Für den Fall eines magenempfindlichen Hunds kannst du eine Mischung aus Kamille, Fenchel und Anissamen vorbereiten, die du im Falle des Falles als Tee aufgießen kannst. Falls dein Hund leicht nervös wird, kannst du für aufregende Zeiten eine Mischung aus Melisse, Kamille und Lavendel vorbereiten, die du deinem Hund schon einmal im Voraus geben kannst. Wenn du lieber auf fertige Mischungen zurückgreifst: Es gibt im Fachhandel Kräutermischungen für diverse Anlässe zu kaufen, von Durchfall bis zur Stärkung des Immunsystems.
Haftungsausschluss und Warnhinweis:
Ich habe dir hier mir zugängliche Informationen nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt, aber ich zähle mich nicht zum tiermedizinischen Fachpersonal. Bevor du eine ernst zunehmende Krankheit bei deinem Hund mit Kräutern zu behandeln versuchst, konsultiere bitte einen Tierarzt.