Diese mehrjährigen Kräuter sind die besten Bodendecker

Du fragst dich, wie du kahle Stellen im Garten schnell begrünen kannst, möchtest aber gleichzeitig mehr als nur Zierpflanzen? Dann bist du hier genau richtig. Wir haben für dich einen umfassenden Ratgeber zum Thema Kräuter als Bodendecker zusammengestellt.

Kräuter als Bodendecker

Als Bodendecker oder Polsterstaude bezeichnet man Pflanzen, die kahle Stellen zwischen Sträuchern oder in Beeten auffüllen. Sie bleiben niedrig und breiten sich einem Teppich gleich aus. Dabei hemmen sie gleichzeitig den Unkrautwuchs. Das macht sie zu hervorragenden Helfern in pflegeleichten Gärten. Du musst darüber hinaus nicht lange auf ein Ergebnis warten, denn Bodendecker sind für ihr rasches Wachstum bekannt. Wenn du zusätzliche darauf achtest, dass sie winterhart sind, sparst du dir zusätzlich Zeit. Einmalig investierst du Zeit in deine perfekte Gartengestaltung und kannst sie anschließend über Jahre genießen.

Warum kriechende Kräuter als Bodendecker?

Besonders gut als Bodendecker eignen sich mehrjährige Kräuter. Neben den Vorteilen des schellen Wachstums, der Unkrauthemmung und der Mehrjährigkeit kommen bei der Gattung kriechende Kräuter noch die Nutzbarkeit in Küche und Medizin und ein herrlicher Duft. Die meist grünen Pflanzen sind hübsch anzusehen, viele von ihnen vertragen auch schattigere Plätze und brauchen wenig Pflege. Welche Kräuter sich besonders gut eignen, wofür sie verwendet werden können und welchen Standort sie bevorzugen erfährst du im nachfolgenden Beitrag.


Welche mehrjährigen Kräuter sind am besten als Bodendecker geeignet?

Thymian

Thymian verbreitet einen angenehmen Duft, der einem beim Vorbeigehen unweigerlich in die Nase steigt. Sein intensiver Geschmack ist Teil vieler mediterraner Gerichte. Nutze ihn zum Beispiel als Gewürz für Fleischgerichte, als Bestandteil von selbstgemachter Kräuterbutter, im Salat oder Speisen mit Tomaten. Über seine Bedeutung in der italienischen Küche hinaus ist Thymian ein hervorragendes Naturheilmittel. Er lindert Husten bei Erkältungen und beruhigt den Magen. Seine in den kleinen Blättern eingeschossenen ätherischen Öle sind auch ein beliebtes Mittel bei Hautunreinheiten. Durch seine Herkunft aus dem Süden Europas wächst er auch auf mageren, kargen Böden unter großer Hitze sehr gut. Ein sonniger Standort ist daher ideal, gedüngt werden muss die Thymianpflanze kaum. Die beste Pflanzzeit ist von April bis Juni, geerntet werden kann zwischen Mai und Oktober. Zwischen Juni und Oktober blüht Thymian hellrosa bis hellviolett, was ihn auch hervorragend als Zierpflanze qualifiziert.

Oregano

Ein weiterer wichtiger Vertreter in der mediterranen Küche ist der Oregano oder Dost. Pizza und Pastagerichte sind ohne ihn nicht vorstellbar. In der Naturheilkunde kommt Oregano vor allem bei Magen-Darm Beschwerden und dem Candida Pilz zum Einsatz. Dazu wird ein Tee aus frischen Oreganoblättern zubereitet und schluckweise getrunken. Ausgepflanzt wird er vorzugsweise zwischen April und Mai, die Ernte kann ganzjährig erfolgen. Wie andere mediterrane Kräuter braucht auch der Oregano sonnige, warme Standorte mit nährstoffarmen Böden. Da er sehr schnell und üppig wächst, sollte beim Einpflanzen auf genügend Abstand zu anderen Pflanzen geachtet werden.

Kriechquendel

Der Kriechquendel oder Kriechthymian gehört, wie der Name schon ahnen lässt, zur Gattung kriechende Kräuter und lässt sich wie der Thymian für die Küche oder als Naturheilmittel einsetzen. Er wird nur etwa 2 bis 5 Zentimeter hoch und breitet sich flächig aus. In der Blütezeit von Mai bis September trägt er hellviolette Blüten. Er ist weniger aromatisch als herkömmlicher Thymian, eignet sich daher besonders als Zierpflanze und Gerichte, die einen milderen Geschmack erfordern. Als wildes Kraut bevorzugt der Kriechquendel magere, steinige Böden.

Waldmeister

Der Waldmeister ist vor allem als Gewürz in Süßspeisen wie der Götterspeise oder als Zutat in einer Bowle bekannt. Er zählt zu den Wildkräutern und benötigt einen eher schattigen Standort mit nährstoffreichem Boden. Als Frühlingskraut wird er nur zwischen Anfang März und Ende April geerntet. Besonders aromatisch ist sein Duft, weswegen er auch als wohlriechendes Labkraut bezeichnet wird. Damit der Waldmeister den Winter gut übersteht, sollte die Pflanze vor dem ersten Frost mit Laub abgedeckt werden. In der Heilkunde hat sich der Waldmeister ebenfalls einen Namen gemacht, besonders in der Linderung von Leberbeschwerden und Migräne. Trotz seiner guten Eigenschaften, sei es als Gewürz oder als Heilmittel, muss die Dosierung vorsichtig vorgenommen werden. Er enthält Cumarin, das kann bei übermäßigem oder zu häufigem Konsum zu Kopfschmerzen führen.

Teppichverbene

Die Teppichverbene ist besonders trittfest und wird daher gerne als Rasenersatz an schwer zugänglichen Stellen genutzt. Während der Sommermonate blüht sie blassrosa, bleibt dabei aber immer begehbar. Sie stammt ursprünglich aus Japan und wächst besonders schnell. Dabei bedarf sie kaum Pflege und verträgt auch Hitze und Nässe und ist zudem winterhart Die perfekte Pflanze für alle, sie wenig Zeit für ihren Garten haben. In ihrer ursprünglichen Heimat ist die Teppichverbene als Heilkraut bekannt. Auch in der Küche kann sie verwendet werden, ihr Geschmack ähnelt dem des Oregano.

Kriechender Rosmarin

Rosmarin ist wohl eines der bekanntesten Gewürze seit der Antike. Typisch sind die nadelartigen Blätter, die besonders aromatisch im Geschmack sind. Als Würzmittel in der mediterranen Küche ist er nicht wegzudenken und auch als Heilmittel hat er sich in unseren Breitengraden etabliert. So wird er zum Beispiel bei Durchblutungsstörungen und zur Stärkung des Kreislaufs eingesetzt. Durch die entspannende, beruhigende Wirkung kann er auch zur Unterstützung bei nervösen Unruhezuständen verwendet werden. Als einfach herzustellendes Hausmittel gilt Rosmarinwein. Dazu werden frische Rosmarinblätter mit Wein gemischt und für einige Tage stehen gelassen. Ein paar Löffel dieser Mischung stärken den Kreislauf. Als Standort eignen sich sandige, eher nährstoffarme Böden in der Sonne.

Eisenkraut

Das Eisenkraut ist vor allem eine Zierpflanze und wird nicht als Gewürz verwendet werden. In der Heilkunde hat es aber sehr wohl Bedeutung und wird dort gegen Kopfschmerzen und Depressionen eingesetzt. Auch bei Menstruationsbeschwerden oder Unruhezuständen kommt einem die leicht sedierende Wirkung des Eisenkrautes entgegen. Am besten wird das Kraut in Form von Tee eingenommen. Dazu genügen 2 Gramm getrocknetes Eisenkraut pro Tasse, pro Tag sollten nicht mehr als drei Tassen getrunken werden. Ausgepflanzt wird das Eisenkraut von April bis Juni an halbschattigen Standorten. Die Pflanze ist winterhart.

Kapuzinerkresse

Typisch für die Kapuzinerkresse sind die großen, strahlenden Blüten in Orange, die die Pflanzen von Mai bis Oktober zieren. Diese Blüten sind es auch, die vor allem in der Küche geschätzt werden. Als Zutat im Salat oder essbare Dekoration sind sie wunderbar geeignet. Auch als Zugabe zu Apfelessig schmecken die Blüten hervorragend. Der Boden sollte möglichst sonnig, nährstoffreich und leicht feucht sein. Die Aussaat sollte zwischen März und Mai erfolgen, geerntet wird während der Blütezeit. Neben Verwendung in der Küche ist die Kapuzinerkresse aber auch ein beliebtes Heilmittel, was sie 2013 zur Heilpflanze des Jahres kürte. Sie ist antibakteriell, weswegen sie gerne bei Harnwegsinfekten, bakteriellen Infektionen und Atemwegsinfekten eingesetzt wird. Ihre Wirkweise ist sogar ähnlich der von Antibiotika.

Bachbunge

Die Bachbunge wird auch Bach-Ehrenpreis genannt. Ihre kleinen, zarten blauen Blüten sind besonders hübsch anzusehen. Sie wächst an sehr feuchten, dauerhaft nassen Standorten im Schatten. Die Erde sollte sehr nährstoffreich sein. Als Randbepflanzung von Teichen oder kleinen Wasserläufen eignet sie sich besonders gut, da sie auf das Wasser reinigend wirkt und die Wasserqualität erhöht. Sie ist winterhart. Als Heilpflanze wurde sie schon von Hildegard von Bingen gegen Gicht empfohlen. Heute weiß man um ihre blutreinigende und verdauungsfördernde Wirkung. Als Saft kann die Bachbunge getrunken werden, dazu werden die Blätter direkt verarbeitet. Grund für die Wirkung sind verschiedene Bitterstoffe und der Gehalt an Vitamin C. Auch als Beigabe im Salat eignen sich die Blätter ausgezeichnet und verleihen ihm eine leicht herbe Note.

Bärlauch

Den feinen, lauchigen Geruch von Bärlauch riecht man schon von Weitem. Das vor allem als Gewürz bekannte Kraut wird im Frühjahr gerne als Pesto, in Frischkäse oder Salaten verarbeitet. Wenn Du Bärlauch im eigenen Garten haben möchtest, solltest du ihn zwischen September und Oktober an schattigen, feuchten und nährstoffreichen Standorten anpflanzen. Ernten kannst Du ihn dann von März bis Juni. Über den köstlichen Geschmack hinaus kann Bärlauch aber noch mehr. In der Naturheilkunde gilt die Pflanze als verdauungsfördernd, senkt den Blutdruck und den Cholesterinspiegel.

Minze

Egal welche Art von Minze du anpflanzt, alle benötigen einen feuchten, schattigen Standort. Als Tee oder Zutat zu kalten Getränken und Süßspeisen ist Minze vor allem für ihren frischen Geschmack beliebt. Neben der Verwendung als Küchenkraut kannst du dir aber auch ihre Wirkung als Heilpflanze zu Nutze machen. Sie wirkt schmerzlindernd und krampflösend. Im Sommer wirkt sie kühlend, weswegen in besonders heißen Gegenden warmer Minzetee getrunken wird.


Mehrjährige Kräuter als trittfeste Bodendecker

Wenn du größere Flächen mit mehrjährigen Kräutern, die du nutzen möchtest, bepflanzt hast, zahlt sich die Überlegung der richtigen Anordnung der Kräuter später aus. Damit du jederzeit zu allen Kräutern gelangen kannst, sollten die äußeren Pflanzen trittfest sein. Trittfeste Kräuter als Bodendecker empfehlen sich auch für Gärten, in denen Kinder spielen. Manche nutzen diese Pflanzen auch als Ersatz für den Rasen an exponierten Stellen, um sich das mühsame Mähen zu ersparen. Empfindliche Kräuter könnten durch Betreten, und sei es noch so vorsichtig, leicht Schaden nehmen und absterben. Den ersten Kandidaten haben wir dir schon weiter oben vorgestellt, die Teppichverbene. Dort findest du auch die genaue Beschreibung von Einsatzmöglichkeiten und geeigneten Standorten. Ein weiterer Kandidat, der Sandthymian, wird dir im folgenden Absatz vorgestellt:

Sandthymian

Der Sandthymian ist eine trittfeste Thymianart. Verwendet wird er sowohl in der mediterranen Küche als auch als Heilmittel. Dabei kommt er vor allem als Tee zum Einsatz. Wie der gemeine Thymian bevorzugt er magere Böden an sonnigen, warmen Standorten. Er duftet besonders intensiv, seine violetten Blüten machen ihn außerdem zu einer schönen Zierpflanze. Gerne wird er zur Bepflanzung in Pflasterfugen verwendet. Er muss nicht gemäht werden und stellt so eine pflegeleichte Alternative zum Rasen dar. Sandthymian ist winterhart und gehört zur Kategorie mehrjährige Kräuter, verliert in der kalten Jahreszeit aber seine Blätter. Um das zu verhindern, kann er mit einem Vlies abgedeckt werden.