Das Inhalieren mit Kräutern kann Erkrankungen der oberen Atemwege lindern. Doch was ist das beste Kraut beispielsweise bei Husten, Schnupfen oder einer Nebenhöhlenentzündung? Wie sollte ich am Besten Inhalieren? – Antworten auf diese Fragen findest du in diesem Artikel.
Inhalieren mit Kamille, Pfefferminze, Thymian, Salbei und anderen Kräutern kann Husten, Schnupfen, eine Nebenhöhlenentzündung oder andere Erkrankungen der oberen Atemwege lindern. Damit es im Winter erst gar nicht zu einer Erkältung kommt, kann das Inhalieren auch vorbeugend angewendet werden.
Inhalt
Was musst du beim Inhalieren beachten?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten des Inhalierens mit Kräutern. Die einfachste Variante ist ein Topf mit heißem Wasser und ein Handtuch über dem Kopf. Prüfe vorher, ob der Topf einen festen Stand hat. Wichtig ist, dass beim Topf kein Dampf unter dem Handtuch austritt. Ein Inhaliergerät ist sicherer, da hier die Verbrühungsgefahr, besonders für Kinder, geringer ist. Achte beim Inhaliergerät darauf, dass die Größe des Mund-Nasen-Aufsatzes passend ist. Dieser muss nach jeder Anwendung gesäubert werden.
Welche Wassertemperatur ist sinnvoll?
Das Wasser sollte, während du inhalierst, nicht mehr kochen. Optimal ist eine Temperatur von etwa 70 °C. Für Kinder ab sechs Jahren sind auch 50-60 °C ausreichend.
Falls du mit einem Topf inhalierst, sei vorsichtig und achte darauf, dein Gesicht nicht zu verbrühen.
Ist die Temperatur anfänglich noch zu heiß, warte einen Moment oder gieße ein wenig kaltes Wasser nach.
Wie inhaliert man richtig durch Mund und Nase?
Das Wichtigste beim Inhalieren ist es, durch den Mund einzuatmen und durch die Nase aus. Ansonsten kann wegen der Hitze die Nase anschwellen und Schleim in die Bronchien kommen.
Atme ganz ruhig und normal. Bei zu schneller Atmung tritt eventuell Schwindel oder Unwohlsein auf.
Wie oft am Tag sollte man inhalieren?
Grundsätzlich ist es sinnvoll, mehrmals am Tag zu inhalieren. Durch die Wiederholung verbessert sich die Wirkung. Die Durchblutung wird gefördert und die Wirkstoffe gelangen in die oberen Atemwege. In der Regel genügt es, zwei bis drei Mal pro Tag zu inhalieren.
Da Inhalieren bei manchen Personen den Kreislauf beeinflussen kann, sollten besonders ältere Menschen anschließend eine kleine Pause einlegen, bis sich der Kreislauf wieder stabilisiert hat.
Wie viele Minuten sollte man inhalieren?
Bei einem normalen, leichten Infekt genügt es, fünf bis zehn Minuten zu inhalieren. Tritt vorher ein Unwohlsein auf, solltest du aufhören.
Längeres Inhalieren bis zu 20 Minuten kann bei chronischen Erkrankungen hilfreich sein. Halte in diesem Fall am besten noch einmal Rücksprache mit deinem Arzt.
Wie viele Tage hintereinander sollte man inhalieren?
Generell gilt Inhalieren als sehr schonende Behandlungsmethode bei Erkältung, Schnupfen oder Husten. Bei einer Erkrankung der oberen Atemwege kann man durchaus täglich inhalieren.
Sollte jedoch nach längerer Zeit keine Besserung eintreten, ist es besser, sich zusätzlichen Rat einzuholen.
Ist Inhalieren gut für die Lunge?
Inhalieren fördert die Durchblutung der Atemwege und erhöht die körpereigenen Abwehrkräfte der Schleimhäute. Diese sind somit besser in der Lage, Krankheitserreger und Bakterien abzuwehren und eine Erkrankung zu bekämpfen. Daher ist Inhalieren auch gut für den Schutz der Lunge.
Welche Kräuter helfen bei einer Erkältung?
Bei einer Erkältung, also einer Erkrankung der oberen Atemwege, können bestimmte Kräuter zum Inhalieren Linderung verschaffen.*
Kamille – ein Allround-Genie
Als wahrer Alleskönner bei einer Erkältung gilt die Kamille. Inhaliert wirkt sie entzündungshemmend und bekämpft somit verschiedene Krankheitssymptome, von laufender Nase bis Kratzen im Hals. Aber auch bei Heiserkeit und zähem Husten hat sich die Kamille bewährt.
Pfefferminze – Hauptwirkstoff Menthol
Die Pfefferminze ist für ihre entzündungshemmende Heilkraft bekannt. Sie wirkt außerdem durchblutungsfördernd und desinfizierend. Inhalieren mit Pfefferminze ist daher generell effizient gegen Erkältungsbeschwerden jeglicher Art.
Lavendel – Wirkstoff Cineol
Lavendel wirkt schmerzlindernd, durchblutungsfördernd und antibakteriell.
Das Inhalieren mit Lavendel kann bei einer akuten Erkältung Linderung verschaffen. Besonders sein Bestandteil Cineol zeigt bei Atembeschwerden eine heilsame Wirkung, da es die Bronchien erweitert.
Majoran – bei entzündeten Atemwegen
Majoran besitzt antibakterielle und schleimlösende Eigenschaften. Das Inhalieren fördert den Heilungsprozess bei einer Erkältung und wirkt sowohl gegen Husten als auch gegen Schnupfen.
Welche Kräuter helfen bei Husten und Bronchitis?
Husten und Bronchitis sind ebenfalls Erkrankungen der oberen Atemwege und lassen sich daher in der Regel gut mit Kräutern zum Inhalieren in den Griff bekommen.
Bei einer Bronchitis haben sich Heilpflanzen wie Kamille, Pfefferminze, Lavendel oder Majoran bewährt. Deren reizlinderende und entzündungshemmende Wirkung mildern den Husten und verschaffen Erleichterung. Es gibt aber noch weitere Kräuter zum Inhalieren, die sich als wirksam erwiesen haben.*
Thymian – gut gegen Bronchitis
Thymian hat eine entzündungshemmende Wirkung. Das Inhalieren mit Thymian hilft bei Husten oder Bronchitis. Die Wirkstoffe des Thymians töten Bakterien ab. Somit reinigt Thymian während des Inhalierens und ist eines der wirksamsten Kräuter bei Erkrankungen der oberen Atemwege.
Spitzwegerich – reizlindernde Wirkung
Der Spitzwegerich mit seinen antibakteriellen und lindernden Wirkstoffen ist sehr gut geeignet bei Reizhusten oder Bronchitis. Seine Anwendung hilft, Entzündungen in den oberen Atemwegen zu bekämpfen.
Oregano – gegen Reizhusten und Bronchitis
Als besonders effizient bei Husten hat sich Oregano erwiesen. Seine Wirkung ist antibakteriell und durchblutungsfördernd. Inhaliert wirkt Oregano lindernd bei Reizhusten und Bronchitis. Ihm wird auch eine antibiotische Wirkung nachgesagt.
Salbei – beruhigend bei Husten
Salbei besitzt eine antibakterielle und krampflösende Wirkung und ist besonders geeignet, um bei Reizhusten Abhilfe zu verschaffen. Auch bei einem Kratzen im Hals oder bei Heiserkeit hat sich das Inhalieren mit Salbei bewährt.
Welche Kräuter helfen bei Schnupfen und Nebenhöhlenentzündung?
Als besonders wirkungsvoll hat sich hier das Inhalieren mit Pfefferminze gezeigt. Das enthaltene Menthol befreit die Nase und macht das Durchatmen wieder möglich. Es hilft auch bei einer unangenehmen Nebenhöhlenentzündung. Auch Kamille ist hier eine gute Wahl. Ihre entzündungshemmende Wirkung beruhigt die Nebenhöhlen und lässt die Schleimhäute abschwellen, sodass das Atmen wieder leichter fällt. Das Inhalieren mit Lavendel oder Majoran ist eine weitere Möglichkeit, einen hartnäckigen Schnupfen zu bekämpfen.*
Welche Kräuter kann man inhalieren, um Schleim zu lösen?
Das Inhalieren mit Kräutern ist sehr effektiv, um Schleim zu lösen. Als besonders hilfreich hat sich Thymian erwiesen. Er ist nicht nur gut geeignet bei der Bekämpfung von Husten, sondern hat auch eine schleimlösende Wirkung. Eine weitere gute Wahl bei zähem, festsitzendem Husten ist Salbei. Er beruhigt den Reizhusten und löst gleichzeitig den Schleim. Oregano wirkt ebenfalls schleimlösend und kann das Abhusten nach dem Inhalieren erleichtern.*
Welche Kräuter sollte man bei Asthma inhalieren?
Bei Asthma kann das Inhalieren mit Spitzwegerich, Thymian oder Majoran hilfreich sein.
Generell ist aber bei Asthma Vorsicht geboten. Bestimmte Kräuter, wie beispielsweise Kamille, können hier verstärkt zu Asthmaanfällen führen.*
Wie gebe ich die Kräuter ins heiße Wasser?
Es gibt verschiedene Wege und Möglichkeiten, die Kräuter zum Inhalieren und deren heilbringende Stoffe im Wasser zu lösen. Manche sind einfach, andere ein wenig aufwendiger.
Teebeutel ins heiße Wasser legen
Dies ist eine recht schnelle und praktische Methode. Man kauft fertige Kräutertees in Beuteln mit den gewünschten Kräutern. Diese gibt man in ausreichender Anzahl ins heiße Wasser. Empfehlenswert sind etwa vier Teebeutel auf eineinhalb Liter Wasser.
Diese Variante ist einfach zu dosieren und zu handhaben. Der Nachteil ist, dass nicht jede Kräuterart als Teebeutel im Supermarkt um die Ecke angeboten wird.
Frische Kräuter oder selbst getrocknete Kräuter verwenden
Es gibt auch die Möglichkeit, direkt frische oder getrocknete Kräuter ins heiße Wasser zu legen. Verwende bei getrockneten Kräutern etwa zwei Esslöffel auf einen Liter Wasser. Bei frischen Heilkräutern benutzt du etwa eine Handvoll bei der gleichen Menge Wasser.
Der Vorteil bei dieser Variante ist, dass man in der Regel weiß, woher die Kräuter kommen und dass sie biologisch unbedenklich sind. Es macht außerdem Spaß, die Kräuter im eigenen Garten anzubauen und zu ernten.
Tee vorkochen und inhalieren
Bei dieser Variante wird vor dem Inhalieren mit den Kräutern ein Tee gekocht und dieser dann anschließend inhaliert. Der Vorteil hierbei ist, dass durch das längere Erhitzen die Inhaltsstoffe mancher Kräuter besser gelöst werden. Dies ist zum Beispiel bei Oregano der Fall.
Zugabe von Kräutersalz oder Kräuterpaste
Eine weitere Möglichkeit ist die Beigabe eines Kräutersalzes oder einer Kräuterpaste ins heiße Wasser. Diese können entweder fertig gekauft oder auch selbst hergestellt werden. Der Nachteil ist, dass die zum Kauf angebotenen Varianten nicht unbedingt immer preiswert sind und die eigene Herstellung relativ aufwendig ist.
* Haftungsausschluss und Warnhinweis:
Ich habe dir hier nach bestem Wissen und Gewissen mir zugängliche Informationen zusammengestellt, aber ich zähle mich nicht zum medizinischen Fachpersonal. Bevor du eine ernst zunehmende Krankheit mit Kräutern zu behandeln versuchst, konsultiere bitte einen Arzt oder Apotheker.
Bei Schwangerschaft, Babys und kleinen Kindern sollte die Wirkung der Kräuter nicht unterschätzt werden. Im Zweifel bitte medizinisch qualifizierten Rat einholen.